Tränenreich zurück zur guten Hoffnung

Eine Sternenkindmama sucht das Glück

Autorin: Amina Romano

Erscheinungstermin: Juni 2015
Umfang: 116 Seiten
Format: 15,5 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-902943-97-2

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ISBN eBook: 978-3-902943-98-9

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Lilli steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Sie arbeitet als Architektin, ist glücklich verheiratet und Mutter eines kleinen Sohnes. Als sie ihr zweites Baby erwartet, scheint ihre Welt nahezu perfekt zu sein. Doch bei einer Vorsorgeuntersuchung stellt sich heraus, dass das ungeborene Kind nicht überlebensfähig wäre. Lillis Leben gerät aus den Fugen. Sie muss eine folgenschwere Entscheidung treffen und lässt schließlich einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen.

Wie kann Lilli mit diesem Schicksalsschlag leben? Wohin führt sie die Trauer?

Tränenreich ist Lillis Leben in diesen Monaten, und auch für ihre Familie ist es nicht leicht. Einige Zeit vergeht, bis Lilli erneut schwanger ist – und sich nun den gemischten Gefühlen einer nicht unbeschwerten Folgeschwangerschaft stellen muss. Sie merkt, dass es dauert, bis sie wieder Vertrauen haben und sich bedingungslos auf das neue Leben in ihr freuen kann.

Wird alles gut ausgehen und kann sich Lilli mit ihrem Schicksal versöhnen?

Textauszug

Zum ersten Mal seit dem Tod des Babys vor fast zwei Jahren hatte Lilli einen wunderschönen Tag verbracht, an dem sie kein schlechtes Gewissen hatte. Entspannt setzten sich Frank und Lilli auf den Balkon des Hotelzimmers, der eine wunderbare Aussicht auf das Meer bot. Die Stühle dicht aneinandergestellt verbrachten sie noch viel Zeit miteinander. Hin und wieder unterhielten sie sich leise miteinander, um dann wieder zufrieden auf das unendliche Wasser hinauszublicken. Es war eine angenehme Stille, die sie umgab. Eine Stille, die keiner Worte bedurfte, weil alles gut und angenehm war. Nur selten erlebte man diese Einvernehmlichkeit mit einem anderen Menschen, und Lilli wusste, dass sie so lange wie möglich an dieser Stille festhalten wollte.

Frank lächelte Lilli an, und Lilli lächelte zurück. Eng umschlungen gingen sie nach drinnen.

Am nächsten Morgen erwachte Lilli als Erste. Frank schnarchte leise vor sich hin, und Tim schlief in seinem Bett im Nebenzimmer. Die Meeresluft bekam ihm gut und ließ ihn endlich einmal fest und lange schlafen.

Lilli bemerkte ein leichtes Ziehen im Unterleib, das sie aber erst nicht richtig zur Kenntnis nehmen wollte. So drehte sie sich um und versuchte noch einmal einzuschlafen, was ihr allerdings nicht gelang. Nachdem sie sich hin und her gewälzt hatte, beschloss sie aufzustehen und ging ins Bad. Das Ziehen in ihrem Unterleib, das ihr so vertraut war, ließ sich nicht mehr verdrängen.

Zuerst ging Lilli ausgiebig duschen, um Zeit zu gewinnen und der Realität nicht ins Auge sehen zu müssen. Doch dann konnte sie es nicht weiter hinauszögern. Der Gang zur Toilette brachte ihr die Bestätigung: Blut auf dem Toilettenpapier.

Die zarte Hoffnung, die Lilli gehegt hatte, dass sie schwanger sein könnte, hatte sich in Luft aufgelöst. Es hatte wieder nicht geklappt. Tränen schossen ihr in die Augen. Eingewickelt in das Badetuch saß sie auf dem Badewannenrand und starrte ins Leere. Das gute Gefühl der letzten Tage war dahin. Der gestrige Abend, der ihr so gut getan hatte, fühlte sich falsch und verlogen an.

Mit einem Mal war sie wieder da, die unerfüllte Sehnsucht. Diesmal in doppelter Form – nach dem Baby, das nicht bleiben durfte, und dem Baby, das noch nicht kommen konnte.

„Es könnten auch Schmierblutungen sein“, versuchte sie sich einzureden und begann sich anzuziehen. Ihre innere Stimme der Enttäuschung hatte allerdings schon die Gewissheit, dass dem nicht so war.

Tim war mittlerweile wach geworden und hämmerte wild gegen die Badezimmertür. Nur widerwillig öffnete Lilli. Der kleine Junge stürmte an ihr vorbei, als sie das Bad verließ.

Frank war bereits angezogen und begrüßte Lilli freudestrahlend. Sofort bemerkte er allerdings Lillis Gemütsverfassung, die er sich im ersten Moment nicht erklären konnte. Er überließ sie ihren Gedanken und machte sich auf den Weg ins Bad. Wenig später gingen sie gemeinsam zum Frühstück.

Lilli konnte kaum einen Bissen vom reichhaltigen Frühstücksbuffet hinunterbringen. Dafür trank sie Unmengen Kaffee. Tim verschlang mehrere Nutellabrote und trank zwei Tassen Kakao. Danach machte er sich auf, um in der Kinderspielecke mit den Legobausteinen den höchsten Turm aller Zeiten zu bauen.

„Was ist los, Lilli?“, wollte Frank wissen. „Gestern haben wir einen so schönen Tag und Abend verbracht, und heute bist du unausstehlich! Rede mit mir!“

„Ich habe meine Mens bekommen“, antwortete Lilli kaum hörbar.

Amina Romano

Amina Romano, geboren 1969, lebt mit ihrer Familie in Saarbrücken. In ihrem Debütroman portraitiert sie das traurige Schicksal der Lilli Lindenhoff. Einfühlsam beschreibt sie den fast unerträglichen Verlust von Lillis Wunschkind und den steinigen Weg der Sternenkindmama in und durch eine hoffnungsvolle Folgeschwangerschaft.

Mit ihrem Malbuch „Hodenkobold, Saukerl, Langweiler“ spricht sie wohl vielen Frauen aus der Seele. Fein säuberlich verabschiedet sie sich darin von alten und nicht mehr dienlichen männlichen Mustern und lädt Frauen dazu ein, Farbe zu bekennen. So kann die Suche nach dem neuen Mann erfolgreich beginnen!

 

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