Das Wolfskind auf der Flucht – Biographischer Roman

Autorin: Ursula Dorn

Mit einem Kommentar von PD Dr. Winfrid Halder, Direktor der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus, Deutsch-osteuropäisches Forum, Düsseldorf

Erscheinungstermin: August 2010

Umfang: 156 Seiten, 15 Farbtafeln mit teils seltenen Facsimile-Abdrucken (siehe links):
Format: 14 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-902647-30-6

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ISBN eBook: 978-3-902647-84-9

€ 14,99 inkl. USt.

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Nach ihrem Buch „Ich war ein Wolfs­kind aus Königsberg“ berichtet die 1935 in Königsberg (Ostpreußen) geborene Ursula Dorn nun über die Fortsetzung ihrer tragischen Geschichte. Dem Krieg entronnen bleibt sie auch in der DDR fremd und nutzt 1953 die Chance zur Flucht in die Bundesrepublik. Doch auch im „goldenen Westen“ ist das Leben als Flüchtling äußerst beschwerlich. Durch ihre zupackende Art gelingt es Ursula allen Schwierigkeiten zum Trotz, sich nach vielen harten Jahren eine glückliche Existenz aufzu­bauen. Das Wolfskind „Ulla“ kommt als junge Frau endlich wirklich in dem von ihr ersehnten Leben an.

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Im Winter fanden wieder die Zirkelabende von der FDJ statt. Aber die meisten Dinge dort berührten mich überhaupt nicht, so zum Beispiel Marx und Engels, Liebknecht und Luxemburg, Lenin und Stalin. Ich hatte andere Sorgen: Wie überleben wir das alles, war meine wichtigste Frage.

Von mir wollten die Anderen oft wissen, was ich in Königsberg und Litauen erlebt hatte. Manchmal habe ich gesagt, dass ich nicht immer darüber sprechen kann, weil all die furchtbaren Erinnerungen wieder in mir hochkamen und ich alles nachts wiedererlebte. Aber ich schwieg auch aus einem anderen Grund: Es war offiziell verboten, über ‚Flüchtlinge’, ‚Heimatvertriebene’ oder gar ‚Wolfs­kinder’ zu sprechen. Der Staat bezeichnete uns als ‚Übersiedler’ und betonte, dass wir freiwillig in die DDR gekommen seien.

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Bilddokumente im Buch:

* 1948: Quarantäne-Bescheinigung des Quarantänelagers Siebenborn in Eisenach (Thüringen)
* 1949: Abschlusszeugnis der Deutschen Einheitsschule, Grundschule Weißbach
* 1953: Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Staatssekretariat für Berufsbildung: Ursulas Facharbeiterzeugnis für die Prüfung als Knopfmacher.
* 1953: Ursulas Laufzettel für das Aufnahmeverfahren im Lager Spandau, Berlin West
* 1954: Ursulas Meldekarte vom Arbeitsamt Hamburg, Durchgangslager Hamburg-Wandsbek, „Fürsorgeabteilung“
* 1954: Ursulas Einweisungsbescheid (Registrierschein) des Durchgangslagers Hamburg-Wandsbek nach Nordrhein / Westfalen
* 1954: Ursulas Arbeitslosen-Meldekarte vom Arbeitsamt Kempen
* 1955: Bundesrepublik Deutschland, Ursulas Ausweis für Vertriebene und Flüchtlinge.