Schlange, Wichtel, Quirl, Holzschale, Relief, Pottwal, Kerbschnitt und vieles mehr: So leicht gelingen eigene Kunstwerke aus Holz!

Endlich gibt es das Schnitzbuch für Kinder von Holzbildhauerin Charline Alcantara. Auch Erwachsene werden ihren Spaß daran haben, denn hier bekommt ihr wichtiges Grundlagenwissen, Profi-Tipps, kreative Ideen und genau bebilderte Anleitungen, um mit wunderschönen Holz-Projekten sofort loszustarten.

Das alles erwartet euch in diesem Schnitzbuch:

• Werkstoff Holz: Was tun Bäume und warum brauchen wir sie?
• Von Ahorn bis Weide: Das beste Holz für deine Projekte fachkundig wählen
• Vorsicht, Finger weg! Giftige Hölzer inklusive Fotos zur Wiedererkennung
• Schnitzregeln: Sicher werken, Verletzungen und Unfälle vermeiden
• Schnitzen & Holzbildhauerei: Holzkunde, Techniken, Werkzeuge
• Beitel, Geißfuß, Klüpfel, Zwinge: Fachbegriffe mit Zeichnungen erklärt
• 11 Projekte zum Mitmachen: Exakte Beschreibungen, Fotos, Details
• Freie Seiten: Zum Beschriften und Bekleben und für eigene Projekte

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Charline Alcantara ist ausgebildete Holzbildhauerin und Mutter. In ihrem Atelier in Norddeutschland gibt sie regelmäßig Schnitzkurse. Für alle Kinder mit Lust auf Holz hat sie dieses Buch erschaffen.

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Ein Titel vom Verlag edition riedenburg Salzburg. Alle unsere Bücher findet ihr auch im Internet. Bezug über den stationären Buchhandel und den Online-Buchhandel.
Dieses liebevoll gestaltete Sachbuch für Kinder und Erwachsene erscheint in der Reihe "Rituale für Familien", Band 11

Keine KI in unseren Büchern! Wir sind ein Sachbuchverlag in Salzburg Stadt, uns gibt es seit 2007.

Inhalt

Raus in die Natur! ... 9
Ich bin Charline. ... 11

Holz – unser lebendiger Rohstoff ... 15

Hier spricht der Baum ... 16
Kennst du mein Alter? ... 18
Tief verwurzelt ... 20
Fotosynthese ... 22
Lebendiger Werkstoff ... 23

Schnitzen mit dem Messer ... 27

Was ist „Schnitzen“? ... 28
Das richtige Holz ... 28
Auswahl des Holzes ... 29
Meide giftige Hölzer! ... 29

Werkzeug ... 30
Messer schärfen ... 30
Schärfetest ... 31
Nachbearbeitung ... 31

Sicher Schnitzen: Schnitzregeln ... 32
Erste Hilfe ... 34
Fingerschutz ... 34

Schnitztechniken ... 35
Handhaltungen ... 35
Schiebeschnitt ... 35
Daumendruck ... 35
Kerbschnitt / V-Schnitt ... 36
Schälschnitt ... 37
Spalten ... 37
Rindenringe ... 38

Holzbildhauerei ... 41

Was ist „Holzbildhauerei“? ... 42
Das richtige Holz ... 43
Weiches Schnitzholz ... 44
Mittelhartes Schnitzholz ... 44
Hartes Schnitzholz ... 44

Arbeitsplatz einrichten ... 45
Bildhauer-Werkzeug ... 46
Werkzeug schützen ... 47
Geißfuß ... 48
Balleisen ... 49
Hohleisen ... 50
Empfohlene Werkzeuge ... 51

Sicherheit Holzbildhauerei ... 52
Techniken Holzbildhauerei ... 53
Haltung ... 53
Abtragen ... 54
Sauberschneiden ... 56

Laufrichtung des Holzes ... 58
Teste dein Werkzeug ... 59
Wenn‘s mal steckt ... 59
Senkrechte und waagerechte Schnitte ... 60

Schleifen ... 61
Ölen ... 61
Achtung, Feuergefahr! ... 62
Sicherheits-Regeln für Leinöl ... 62
Kolorieren ... 63
Pinsel reinigen ... 64
Tipps und Hinweise ... 64

Schärfe erhalten ... 64
Wie komme ich an Holz? ... 65
Werkzeug erwerben ... 65

Fachbegriffe ... 66
Wissenswertes ... 68
Einspannen ... 68
Gerbsäure ... 68
Holz im Außenbereich ... 68
Schleifpapier ... 69
Leimen ... 69
Leim-Trick für Feines ... 69

Kleine Baumkunde ... 71

Ahorn ... 72
Birke ... 72
Buche ... 73
Eiche ... 74
Erle ... 75
Hasel ... 75
Lärche  ... 76
Linde ... 76
Pappel  ... 77
Weide ... 78
Mein Lieblingsbaum ... 79

Achtung, giftig! ... 81

Eibe ... 82
Goldregen ... 82
Kirschlorbeer ... 83
Pfaffenhütchen ... 83
Rhododendron ... 84
Robinie ... 84
Seidelbast ... 85
Thuja ... 85

Projekte: Schnitzen mit dem Messer ... 87

Projekt 1: Zauberstab ... 88
Projekt 2: Buttermesser ... 94
Projekt 3: Schlange ... 100
Projekt 4: Wichtel ... 106
Projekt 5: Fantasiewesen ... 112
Projekt 6: Quirl ... 118

Projekte: Holzbildhauerei ... 125

Projekt 1: Holzschale ... 126
Projekt 2: Türschild ... 132
Projekt 3: Relief ... 138
Projekt 4: Tierskulptur ... 146
Projekt 5: Kerbschnitt ... 152

Fotos meiner eigenen Projekte ... 159

Mein eigenes Projekt 1: ... 160
Mein eigenes Projekt 2: ... 162
Mein eigenes Projekt 3: ... 164
Mein eigenes Projekt 4: ... 166
Mein eigenes Projekt 5: ... 168

Vorwort und Einleitung

Raus in die Natur!

Kennst du das? Dieses gemeinsame Aufatmen, die wohltuende Entschleunigung und das Glücksgefühl, das sich einstellt, wenn wir mit Kindern rausgehen in die Natur? Das flirrende Grün wirkt inspirierend und die unnachahmlichen Gerüche des Waldes wecken auch in uns so manche Kindheitserinnerung.

Kinder entdecken mit all ihren Sinnen: Raue Rinden, versteckte Insekten, duftende Pflanzen, weiche Moose ... Sie und wir brauchen die Natur. In einer zunehmend digitalen und durchstrukturierten Welt bietet der Wald genau das, was vielen von uns fehlt: Freiheit, Sinneseindrücke, Bewegung, Achtsamkeit, lebendige Erfahrungen und beständige Wertschätzung für die Umwelt.

Ich lade in diesem Buch alle Kinder und Erwachsenen ein,

• das Erarbeiten eines Holzwerkes
• mit den eigenen Händen
• aus eigener Kraft und Kreativität
• an einem Platz in der Natur auszuprobieren.

Ob Stöcke schnitzen auf einer Lichtung oder Werkeln an einem Arbeitstisch im Garten – genießt diese gemeinsame Erfahrung und verbindet euch mit der Natur! Entdeckt eure Kreativität und die Freude am praktischen Tun wieder. Lasst euch dabei von Kindern im kreativen Prozess leiten und helft ihnen beim Handhaben der Werkzeuge. Ihr werdet miteinander und voneinander lernen und eure Verbindung stärken.

Liebe Erwachsene! Dieses Buch ist direkt an Kinder gerichtet. Es ist großartig, wenn ihr es zusammen lest und euch gemeinsam an die Projekte wagt. Unterstützt bitte jedes Kind insbesondere bei der Werkzeugbeschaffung und der Einrichtung eines sicheren Arbeitsplatzes, um Verletzungen zu vermeiden.

Ich bin Charline.

Bis heute liebe ich den Geruch von Holz, der mir so gut vertraut ist. Ich mag, wie sich das Holz an meinen Händen anfühlt: warm, natürlich und lebendig. Das Arbeiten mit Holz erdet und verbindet mich mit der Natur.

Irgendwann beschloss ich, aus meiner Leidenschaft für Holz einen Beruf zu machen. Meine dreijährige Ausbildung zur Holzbildhauerin erhielt ich in einem kleinen, traditionellen Familienbetrieb. In der Werkstatt standen wir zu dritt an unseren Werkbänken: pro Ausbildungsjahr ein Lehrling.

Während wir 8 Stunden täglich den Klüpfel schwangen, stand der über 80-jährige Seniorchef oft dabei und bemalte Krippenfiguren. Sein Sohn kümmerte sich vor allem um den Bereich Steinbildhauerei. Er war oft unterwegs, um kunstvolle Grabsteine auszuliefern.

Wir lernten in der Werkstatt sehr viel: Neben dem Erarbeiten von Holzskulpturen hatten wir mit Ton und Gips zu tun. Auch das Vergolden und andere Veredelungstechniken wie Wachsen, Lackieren und Räuchern gehörten zu unserer Ausbildung.

In die Bildhauerei kamen Menschen mit interessanten Aufträgen.  Einmal sollten wir für eine Drechslerei den Pferdekopf an eine große Schach-Figur schnitzen.

Ein anderes Projekt war die größte Spekulatiusform der Welt für das Guinness Buch der Rekorde.

Wusstet ihr das? Ursprünglich waren diese Keksformen aus Holz geschnitzt: Der Teig wurde in diese „Negativ-Form“ gedrückt und kam als Positiv-Ansicht aus der Form heraus.

Vor Kurzem las ich in der Zeitung, dass es den betrieblichen Ausbildungsberuf Holzbildhauerei so in Deutschland nicht mehr gibt. Das hat mich getroffen und sehr dankbar gestimmt: Dass ich dieses uralte Kunsthandwerk noch in einer traditionellen Bildhauerei von Grund auf erlernen durfte.

Dieses Wissen gebe ich gerne in Kursen für Kinder und Erwachsene weiter. Und nun auch in diesem Schnitzkurs-Buch für Kinder und Erwachsene. Auf den folgenden Seiten zeige ich dir die wichtigsten Grundlagen des Schnitzens und der Holzbildhauerei. Das Lernen geschieht dabei wie von selbst: Je mehr du am Holz arbeitest, desto mehr Gespür bekommst du dafür, wie sich das Holz unter deinem Werkzeug verhält.

Bevor eine Skulptur geschnitzt wurde, machten wir meistens eine Skizze. Oft sogar ein Tonmodell, das wiederum abgegipst wurde, um es dann mithilfe des sogenannten Punktiergerätes 1:1 auf das Holz übertragen zu können.

Das Punktiergerät ist ein Gestell, das an das Gipsmodell drangehängt wird. An ihm ist ein Metallstab befestigt, mit dem man die Tiefe an markanten Stellen des Modells abmisst. Nach jeder Messung wird das Punktiergerät in der gleichen Position vor das Holz-Werkstück gehängt. Nun kann genau jene Tiefe herausgeschnitzt werden, die der Metallstab anzeigt.

Heute schnitze ich am liebsten frei drauf los, ohne vorher große Pläne zu machen.

Mit der Zeit findest du heraus, wie Schichten sauber abzutrennen sind und durch welche Techniken dir nicht zu viel wegbricht.

Nun wünsche ich dir viel Spaß bei all deinen Holzprojekten!

Leseprobe

Schnitzen mit dem Messer - Projekt 5: Fantasiewesen

Schwierigkeitsgrad: 1 Schnitzmesser

Gehe mit offenen Augen und fantasievollem Blick durch den Wald. So kannst du auf Spaziergängen durch die Natur allerlei Schätze finden. Äste und Wurzeln, die aussehen wie Waldgeister, Tierformen und Fantasiewesen. Brich bitte nichts von Büschen und Bäumen ab, sondern sammle herumliegendes Gehölz ein, das dir gefällt.

Du brauchst:

• * beliebiges Holz, in dem deine Fantasie etwas erkennt
• * Schnitzmesser
• * evtl. Farbe und alles, was du zum Dekorieren magst

Los geht‘s:

[1] Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Schau dir die Äste von allen Seiten an und überlege, für welche Figuren sie sich eignen könnten. Oft erkennst du ihre Wandlungsmöglichkeit erst auf den zweiten Blick.

[2] Mit deinem Schnitzmesser lässt sich das Wesen, das du in dem Holz entdeckt hast, noch stärker herausarbeiten und sichtbarer machen.

Du kannst die komplette Rinde abschälen und dein Fantasiewesen anschließend bemalen. Hier zum Beispiel als Tänzerin mit Spitzenschuhen.

[3] Oft lohnt es sich, markante Stellen wie Astaugen oder kleine Zweige in die Gestaltung mit einzubeziehen und stehen zu lassen.

Spiele mit dem Kontrast zwischen dunkler, rauer Rinde und hellem, glatten Holz, das du freiarbeitest.

Mit punktuellen Farbakzenten kannst du Details wie etwa die Augen gestalten: Nutze hierfür als Möglichkeit ohne Malfarben die Schichten der Rinde mit ihren natürlichen Farbabstufungen.

[4] Vielleicht wird dein Fantasiewesen der neue, knorrige Freund deiner Zimmerpflanze? Sei vorsichtig, wenn du es in die Erde steckst, damit du die Pflanze nicht verletzt.

Gestalte dein Fantasiewesen ganz nach deinen Wünschen und verpasse ihm zum Beispiel eine markante Frisur, ein sympathisches Lächeln und eine modische Krawatte. So bringt es dich bestimmt zum Schmunzeln – und andere auch.

Veredelung:

Überlege und probiere aus, ob du deinem Kunstwerk andere Materialien wie Schnüre, Perlen, Murmeln oder Federn hinzufügst.

Vielleicht möchtest du dein Fantasiewesen an einer Schnur ins Fenster hängen.

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Holzbildhauerei – Projekt 1: Holzschale

Ich beschreibe dir zu Beginn meine aller­erste Aufgabe in der Bildhauerei: Das Schnitzen einer Holzschale im Holzklotz. Hierbei wirst du ein gutes Gefühl für das Werkzeug und das Material bekommen.

Du brauchst:

• Lindenholz in ca. 5 – 10 cm Dicke
• Hohlbeitel ab Stich 3 – 7
• stabiler Arbeitsplatz, Schraubzwingen
• Bleistift, Zirkel oder Schale

Los geht‘s:

[1]  Zeichne mit Hilfe eines Zirkels oder einer runden Form wie einer Schale einen Kreis auf die große Fläche des Holzes. Tipp: Die Mitte deines Werkstückes findest du, indem du die zwei Ecken, die sich gegenüberliegen, verbindest.

Für eine Schale, die aus dem Holzblock herausgearbeitet werden soll, brauchst du auch auf der Unterseite des Holzes einen Kreis, der etwa halb so groß ist wie jener an der Oberseite. Er wird später der flache Boden deiner Schale.

[2]   Spanne dein Holz fest ein. Mit dem großen Hohleisen beginnst du nun, das Holz vom Bleistiftrand aus nach innen wegzuschlagen. Stück für Stück wirst du auf diese Weise eine Vertiefung herausarbeiten.

Pass auf, dass du nicht zu tief schnitzt! Sonst machst du ein Loch in die Schale.

[3]  Je weiter du in die Tiefe kommst, desto eher musst du umsteigen auf ein kleineres Hohleisen. Wenn du mit der groben Arbeit fertig bist, probierst du dich im Sauberschneiden. Du arbeitest also mit beiden Händen ohne Klüpfel mit dem Hohlbeitel weiter und schabst mit diesem die oberen, unsauberen Schichten ab.

Gefällt dir die Schale genau so rustikal im Quader? Dann kannst du überlegen, ob du die Ecken noch mit einem Geißfuß verzierst.

[4]  Wenn du die Schale aus dem Holzblock befreien möchtest, drehst du das Werkstück um und spannst es fest ein. Nun kannst du außen die Rundungen herausarbeiten.

Pass auf, dass du dabei mit deinem Hohleisen nicht an die Schraubzwingen knallst!

[5] Am besten fixierst du dein Werkstück, indem du eine Schraubzwinge mittig auf dem Schalenboden ansetzt.

[6] Arbeite hier erst mit dem Klüpfel und schneide dann ohne Klüpfel sauber. Prüfe immer wieder, wie viel Platz du an der Außenwölbung nach innen hast, also ob die Wand nicht zu dünn wird.

Veredelung:

[7] Feinarbeiten kannst du auch mit dem Schnitzmesser machen.

Du darfst deine Schale außerdem mit Schleifpapier nachbearbeiten oder ölen.

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