Unendlich Klara – Gedanken, Gefühle und Formen der Trauer um ein verlorenes Kind: Die Jahre danach: Als das Leben wieder Farbe bekam

Autorin: Astrid Spengler

Erscheinungstermin: Dezember 2017
Umfang: 76 Seiten
Format: 15 x 22 cm
Ausstattung: Paperback
ISBN: 978-3-903085-83-1

 

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ISBN eBook: 978-3-903085-85-5

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Klara. Eine kleine Seele, die das Leben von Olav und Astrid völlig veränderte.

Klara lebt nicht mehr – und sie lebt doch! Stationen eines Weges finden in Tonfiguren und Fotografien ihren Ausdruck.

Dieses Buch will berühren, es will Betroffenen Kraft und Mut geben, diesen schmerzvollen Weg bewusst zu gehen.

Im ergänzenden Teil „Die Jahre danach: Als das Leben wieder Farbe bekam“ lässt uns die Autorin durch authentische Jahresbriefe an Familie und Freunde an ihrem weiteren Weg teilhaben – mit Klara im Herzen und zwei Folgekindern an der Hand.

Einführung

Klara. Unsere Tochter sollte – so war es errechnet – um den 28. Dezember 2006 in einem Geburtshaus geboren werden. Unser Kind hatte jedoch andere Pläne mit uns.

Tatsächlich kam Klara Lotta am 23. Oktober 2006 per Notfall-Kaiserschnitt in einer Uniklinik in unsere Welt. Sie war viel zu klein und niemand konnte sagen, warum. Sie wäre stabil, doch wir sollten vorerst nur von Stunde zu Stunde denken. Ein langer und schwieriger Weg würde vor uns liegen.

An ihrem vierten Lebenstag wurde die Fehlbildung ihrer Speiseröhre operiert. Ein Tag, an den ich keine Erinnerung mehr habe.

An ihrem neunten Lebenstag bekamen wir das Ergebnis der genetischen Untersuchung. Freie Trisomie 18. Dazu die einfühlende, aber sachliche Erklärung, dass unser Kind im Prinzip keine Lebenserwartung hätte. Das Einzige, was wir tun könnten, so sagte man uns, wäre sie zu lieben, für sie da zu sein, sie auf ihrem Weg zu begleiten und im richtigen Augenblick loszulassen.

Und diesen Weg sind wir gegangen.

Am 4. November 2006, nach nur zwölf Lebenstagen, war Klaras Aufgabe in dieser Welt erfüllt.

Klara.

Der Name unseres Kindes.

Während der Schwangerschaft taten wir uns schwer, einen Namen zu finden. Aber dann war auf einmal alles klar. Und in der darauffolgenden Zeit wurde uns noch viel mehr klarer/Klara.

Heute, mehr als ein Jahrzehnt später und mit zwei lebhaften Erdenkindern an der Hand, begleitet uns Klara im Herzen weiter. Ihr Name wird genannt und unsere Kinder wachsen mit dem Wissen um das kurze Leben ihrer „großen“ Schwester auf.

Für Außenstehende wirkt dies oft zunächst befremdlich. Aber der offene und ehrliche Umgang der Kinder mit dem Thema Tod bricht meist den Bann.

Es macht mich stolz zu sehen, wie selbstverständlich meine Kinder damit – und mit ihrer ihnen unbekannten Schwester – umgehen.

Unendlich Klara.

Die Texte, Figuren und Fotos sind während der ersten Monate meiner Trauerarbeit entstanden.

Es ist meine Art und Weise gewesen, mein Erleben und Empfinden zu bearbeiten und zu verarbeiten, meinen Gefühlen eine Form zu geben, sie auszudrücken.

Mit diesem Buch möchte ich Mut machen, den Weg mit der Trauer und durch die Trauer bewusst zu gehen und intensiv wahrzunehmen, um dadurch auch die „guten Dinge“ entdecken zu können, die dafür sorgen, dass ein schweres Schicksal das Leben auch bereichern kann. Jedes Kind hat eine Aufgabe. Jedes.

Astrid Spengler

Textauszug

Mein liebes Kind!

So unendlich viele Gefühle

Eindrücke

Kleine Hände

Viele Linien

Rosa Socken

Ringelmütze

Empfindungen

Wahrnehmungen

Schmerzen

Wärme

Tränen

Lachen

Angst

Freude

Dankbarkeit

Stärke

Kraftlosigkeit

Verständnis

Nichtverstehen

Einssein

Einsamkeit

Zusammenhalt

Gemeinsamkeit

Fragen

Klare Antworten

Demut

INTENSITÄT

 

Ich danke dir von Herzen!

 

Statt eines Weihnachtsbriefs – zu Klaras 10. Geburtstag

Manchmal haben Zahlen etwas merkwürdig Beruhigendes und Berührendes.

4 – 7 – 10 – 40 – 70

Bjarne ist diese Jahr 4, Freya vor Kurzem 7 Jahre alt geworden. Ich darf mich seit März zu den 40-Jährigen zählen und mein Vater, der am gleichen Tag wie Freya Geburtstag hat, ist 70 geworden.

Klara hat heute ihren 10. Geburtstag. Zehn Jahre ist es nun her, dass da so ein kleines Mädchen in mein Leben purzelte und alles veränderte und eine Menge Bewegung brachte.

Auch heute, zehn Jahre später, ist mal wieder alles anders und sehr viel Bewegung in meinem Leben. Gewollt und ungewollt. Manche Dinge entwickeln sich und andere passieren einfach.

Und so befinde ich mich in einer Zeit mit dem Gefühl von Umbruch und Neubeginn – wohin auch immer.

Eine ganz liebe Freundin hat mich mit liebevollen Worten daran erinnert, das Trauer (wie alle anderen Gefühle auch) ein Recht hat und Zeit braucht und vor allem sein darf. Und das nicht nur, wenn man ein Kind verliert … So gehe ich mal wieder meinen Weg mit besonders aufmerksamen Blicken darauf, was und wer mir begegnet und mich begleitet …

Einfach ist anders. Aber wie sagte kürzlich jemand schon nach 20 Minuten Gespräch zu mir? „Einfach würde gar nicht zu Ihnen passen.“

An meinem Schreibtisch sehe ich neben vielem anderen gerade folgenden Spruch: „Das größte Böse ist: wenn du vergisst, dass du ein Königskind bist.“ In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen königlichen Sonntag, mit und ohne Zahlen, aber immer mit Sonne im Gesicht.

Astrid

 

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Astrid Spengler

Astrid Spengler, Jahrgang 1976, wuchs in der Lüneburger Heide auf. Sie lebt in der Nähe von Dresden und arbeitet dort als Ergotherapeutin mit besonderen Kindern und Erwachsenen. Klara, ihreAstrid Spengler, Autorin erste Tochter, wurde 2006 geboren und verstarb nach nur zwölf Tagen. Den Trauerweg lebte die Autorin sehr bewusst. In dieser Zeit entstand ihr Buch "Unendlich Klara" (Neuauflage Dezember 2017), mit dem sie andere Eltern an ihrem Weg teilhaben lassen und ihnen Mut machen möchte. 2009 und 2012 bekam sie zwei gesunde Folgekinder. Astrid liebt Bücher, Bilder, Farben, Eis und Kinderlachen genauso wie laute Musik und die stillen Momente in der Natur.

Bücher von Astrid Spengler

Unendlich Klara – Leseprobe